Cranio-Sacrale Osteopathie




Allgemeines



Das Cranio-Sacrale System ist ein physiologisches System, das bei allen Lebewesen vorkommt, die ein Gehirn und Rückenmark besitzen. Es bildet sich bereits in der Gebärmutter und arbeitet bis zum Tod.



Die positive Wirkung Cranio-Sacraler Therapie beruht zum großen Teil auf der sich selbst regulierenden Arbeitsweise des nach hydraulischem Prinzip arbeitenden Cranio-Sacralen Systems. Der Therapeut löst hauptsächlich diejenigen Hindernisse im System, die zu stark sind, um von den normalen sich selbst korrigierenden pysiologischen Kräften überwunden werden zu können.



Cranio-Sacrale Therapie



Cranio-Sacrale Therapie ist eine sanfte, nicht invasive und manipulative Technik, in der selten mehr als 5g Druck benutzt werden.
Bei der Evaluation der Cranio-Sacralen Bewegung wird das System von seinen verschiedenen Teilen aus überprüft. Oft werden alleine hierdurch schon Restriktionen gelöst. Nach etwas Übung, kann man die Cranio-Sacrale Bewegung überall am Körper wahrnehmen. Wertvolle Informationen sind die Geschwindigkeit, Amplitude, Symmetrie, Gleichmäßigkeit und Qualität der Bewegung.
Am Kopf, sowie am Steißbein ist die Bewegung am besten zu spüren, da dort die Membranen die den Liquor enthalten, direkt ansetzen. Der Liquor wird mit Hilfe eines homöostatischen Feedback-Systems aus dem Blut gefiltert.



- CSS



Cranio-Sacrales System


Das CSS reagiert wie ein halb geschlossenes hydraulisches System, das durch Druckaufbau und Flüssigkeitsvermehrung den Liquor um das Rückenmark herum, hoch und runter bewegt. Mit der Flüssigkeit bewegen sich auch die Membranen – und im Idealfall alle Knochen, die diese berühren und alle Knochen, die wiederum von diesen berührt werden sowie alle übrigen Strukturen – normalerweise 6-12 Mal in der Minute.



Evaluation



Die Evaluation ist grundsätzlich von jeder Position des Körpers aus möglich. Vom Kopf und vom Steißbein/Kreuzbein aus ist sie jedoch am einfachsten, da dort die Membranen die den Liquor enthalten direkt ansetzten. Alle anderen Knochen der Wirbelsäule und des Beckens, die in der Cranio-Sacralen Therapie benutzt werden, benötigen mehr Erfahrung und Sensibilität des Therapeuten. Ebenso wie Oberkiefer, Unterkiefer und die Gesichtsknochen, die nur indirekt mit dem CSS verbunden sind.


Amplitude und Frequenz



Eine niedrige Amplitude der Cranio-Sacralen Bewegung deutet oft auf eine geschwächte Vitalität des Klienten hin. Das kann heißen, die Widerstandskräfte sind niedrig und der Klient ist anfälliger für Krankheiten.
Manchmal fühlt der Therapeut, dass der Rhythmus doppelt so schnell und mit deutlich eingeschränkter Amplitude pulsiert. In diesem Fall kann es sein, dass trotz starker „innerer Vitalität“ das Systems die Membranen nicht elastisch genug sind (z.B. nach einer Meningitis, Unfällen, Schocks, ...) und das Cranio-Sacrale System muss als Kompensation schneller schwingen. Wird die Flexibilität der Membranen wieder hergestellt, bewegt sich die Frequenz auch wieder im Normalbereich.



Asymmetrien



Asymmetrien der Cranio-Sacralen Bewegung weisen auf Probleme irgendwo im Körper hin und werden zur Lokalisation genutzt. Die Gründe für Ungleichmäßigkeiten können vielfältiger Natur sein: Muskel-Skelett Probleme (somatische Dysfunktionen), entzündliche Prozesse, Vernarbungen nach Operationen, organische (viszerale) Probleme, psychosomatische Störungen etc.
Die Asymmetrie der Bewegung sagt nicht, was das Problem ist, aber sie zeigt, wo es ist.
Die Wiederherstellung der Symmetrie der Cranio-Sacralen Bewegung im restringierten Bereich führt, falls bereits möglich, zur Auflösung des manifestierten Widerstandes.


Bindegewebe



Wir können uns die Fascia des Körpers als ein mobiles Tuch von Bindegewebe vorstellen, welches durchgängig von Kopf bis zu den Füßen, in seinen Taschen sämtliche Strukturen des Körpers (Organe, Muskeln usw.) einschließt.
Über verschiedene Wege ist das Bindegewebe in ständiger Bewegung synchron zur Cranio-Sacralen Bewegung. Durch direkte Verbindungen und gemeinsame knöcherne Anhaftstellen ist das äußere Bindegewebe mit den Meningen verbunden und bewegt sich im gleichen Rhythmus.



Der Therapeut



Der Therapeut ist nur durch seine Sensibilität, palpatorischen Fähigkeiten und sein anatomisches Wissen darin begrenzt, wie viele Informationen er durch eine Evaluation des CSS erhält. Dies können sein: strukturelle oder funktionelle Veränderungen des Nerven-, und Muskel-Skelett Systems, des vaskulären Systems, des Lymphsystems, des endokrinen Systems oder des respiratorischen Systems. Diese Systeme können das CSS beeinflussen und umgekehrt.





- Die Anatomischen und Physiologischen Strukturen des CSS

Die Meningen


Zum CSS gehören die Gehirn- und Rückenmarkshäute, diese sind: Dura Mater, Arachnoidea Mater und Pia Mater.



Die Knochen


Die Knochen und knöchernen Strukturen, die von den Meningen berührt werden.
Diese sind im Schädel:



Os frontale, Os parietale, Os temporale, Proc. mastoideus, Os ethmoidale, Os sphenoidale, Os occipitale und das Foramen magnum.



Diese Animation zeigt die einzelnen Knochen des Schädels, die zueinander Beweglich sein können.



Die Rückenmarkshäute


Die Rückenmarkshäute laufen dann durch die Foramen vertebrae, die den Canalis vertebralis bilden, der Vertebrae cervicales I-VII, der Vertebrae thoracicae I-XII und der Vertebrae lumbales I-V bis zum Os sacrum, die demnach alle zum CSS gezählt werden!



Die Ventrikel und der Liquor


Das zentrale Element des CSS bilden die vier Ventrikel und der sich darin befindliche Liquor,
Blutleiter und innere Hirnhäute.



Ebenfalls zum CSS gehören die bindegewebigen Strukturen die sich aus den Hirnhäuten bilden. Diese sind das Sinus Dura matris, ein klappenloses, starrwandiges Blutleitersystem, das das Blut aus dem Gehirn aufnimmt.
(Dazu zählen u.a.: Sinus transversus, Sinus rectus, Sinus sphenoparietalis und Sinus sagittalis superior)
Ebenfalls aus den Hirnhäuten gebildet, sind die Falx cerebri, die die linke und rechte Hemisphäre trennt und das Tentorium cerebelli, das Groß- und Kleinhirn trennt.



Wechselbeziehungen des CSS


Das CSS unterhält enge Wechselbeziehungen sowohl zum Nerven-, Gefäß- und Lymphsystem, wie auch zum endokrinen, respiratorischen und zum muskuloskelettarischen System.




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